Dienstag, 19.03.2024 03:58 Uhr

Corona - Daten für Taten

Verantwortlicher Autor: Lydia Budiner Hohen Neuendorf/OT Borgsdorf, 18.01.2022, 14:23 Uhr
Presse-Ressort von: Abgehakt Bericht 10652x gelesen
Agieren statt Reagieren - wo bleiben die Daten für Taten gegen Corona?
Agieren statt Reagieren - wo bleiben die Daten für Taten gegen Corona?  Bild: Lydia Budiner

Hohen Neuendorf/OT Borgsdorf [ENA] Wir lassen uns überraschen - und anscheinend nur zu gern. Das ist was das Tun der Politiker leitet: Überraschung und reagieren! Denn für ein planvolles Agieren wären Daten zur Pandemie notwendig, die man ersteinmal flächendeckend erheben müsste. Daten für Taten brauchen wir!

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte am 11. Januar 2022 die aktualisierten Daten zu den Sterbefallzahlen und Übersterblichkeit - Statistisches Bundesamt (destatis.de). Im Jahr 2021 sind im Vergleich zu den Vorjahren, mehr Menschen gestorben. Insgesamt verstarben 2020 ca. 985 572 Menschen, 2021 waren dies 1.016.899 Menschen, davon 512.149 Männer und 504.750 Frauen. Doch die Steigerung der Todesfallzahlen geht nur zu einem geringen Anteil auf COVID-19 zurück.

Die Haupttodesursachen blieben in Deutschland 2020 weiterhin Herz-Kreislauf-Erkrankungen (338 001 Todesfälle, d.h. 34%), gefolgt von Krebsleiden (231 271 Menschen, d.h. 23,5%). Dies zeichnet sich auch für das Jahr 2021 ab. Man muss kein Wissenschaftler sein, um zu Erkennen, dass die Sterbefallzahlen in Deutschland deutlich gestiegen sind- auch wegen Corona! Aber wir müssen mehr erfahren, bevor wir planvoll vorgehen können.

Sterben mehr Menschen seit Corona?

Es ist Fakt: CORONA kann tödlich sein. Bei insgesamt 43 992 Todesfällen war im Jahr 2020 laut vorläufigen Daten der Todesursachenstatistik COVID-19 als Erkrankung vermerkt. Zum Vergleich: In der Grippesaison 2017/2018 waren laut RKI 25.100 Menschen an der Grippe verstorben . Dank des Infektionsschutzes ist die Grippewelle 2020/2021 weitgehend ausgefallen. 2021 verstarben 67.524 Menschen mit COVID-19. Daten aus Studien von Pathologen, die zeigen, dass über 80% aller dokumentieren Corona-Todesfälle auch ursächlich auf die COVID-19 Erkrankung zurückzuführen sind. Nur um die 17% der CORONA-Patienten versterben an ihren Grunderkrankungen und nicht an COVID-19.

Wie wird es weitergehen? Daten für Taten sammeln

Die Infektionszahlen steigen, die Sterbefälle stagnieren auf hohem Niveau. Die Monate der hohen Inzidenzen liegen jetzt bald hinter uns. Die COVID-19 Todesfälle liegen nach einem ersten Anstieg im September 2021 in den Wintermonaten November und Dezember auf einem hohen aber relativ stabilen Niveau- die Impfungen zeigen Wirkung. Um das weitere Vorgehen der Politik planen zu können, um Antworten auf die vielen offenen Fragen, z.B. wie lange hält ein Impfschutz, wie länge schützt Immunität etc. endlich beantworten und damit auch endlich Maßnahmen und Impfungen proaktiv planen zu können fehlen aber die Antworten auf diese Fragen.

Die Politik verweigert sich größeren Datenerhebungen zu unerkannt Genesenen (Bluttest) und Bluttests zur Feststellung zum Verlauf der Antikörperausstattung – wie lange sind Geimpfte und Genesene gegen schwere Verläufe geschützt? Keiner untersucht dies flächendeckend – trotz vorhandener Tests! Allein für die Zulassung der Kinderimpfungen wurden vor allem serologische Tests zum Nachweis der Immunisierung eingesetzt – dennoch wird deren flächendeckender Einsatz zur Informationsgewinnung blockiert. Daten fehlten für Taten. Deswegen reagieren wir nur und agieren nicht planvoll. So geht das nicht weiter.

Warum wird kein Pandemie Ferienplan festgelegt, der die Ferien in die Wintermonate verlegt, wo höchsten Infektionsraten und Sterbefallzahlen beobachtet und dokumentiert werden? Warum lassen wir die Schulen nicht im Sommer geöffnet (in Pandemiezeiten – danach Rückkehr in die alten Muster)? Warum entwickeln wir keine Konzepte, wie wir zukünftig mit der Tatsache umgehen wollen, dass Geimpfte und Genesene auch infektiös sein und erkranken können? Wir tun gerade so, als ob das Impfen, wie bei Masern, auch vor Infektionen und Erkrankungen schützt. Es schützt vor schweren Erkrankungen- nicht mehr und nicht weniger. Bisher wird so agiert, als wäre das anders. Kein Plan, weil man keine Daten für Taten vorliegen hat.

Vorbilder? Haben wir schon Orientierungspunkte?

Wir wissen, dass die Impfungen nicht vor CORONA Infektionen schützen und auch nicht davor, selbst infektiös zu sein, ja anscheinend ist auch die Langzeitwirkung begrenzt. , Wir müssen also nach all der Begeisterung der ersten Monate erkennen, dass die mRNA-Impfstoffe noch lange keine langfristige Lösung sind, dass es notwendig ist, weiter nach Langzeitlösungen gegen Corona zu suchen.

Bisher haben all die Impfstoffe, die derzeit auf dem Markt sind, zwar sicher viele vor schweren Corona Verläufen schützen können, aber wie lange geht das so weiter? Keiner weiß es. Die Zahl der sog. „Impfdurchbrüche“ steigt. Zu „Impfdurchbrüchen“ zählen laut Robert Koch Institut übrigens nur diejenigen, die einen positiven PCR Test UND Symptome haben – diejenigen, die nur einen positiven PCR-Test haben und keine Symptome gelten NICHT als Impfdurchbrüche. So wird nicht für alle transparent, wie viele Geimpfte tatsächlich trotz der Impfung an CORONA erkranken – auch hier also wieder eine Dunkelziffer. Und wo dies nicht erfasst wird, taucht es auch in den Statistiken und in der Berechnung der Wirksamkeit der Impfung nicht auf. Schön gerechnet.

Es ist also jenseits der Wissenschaft und bar jeder Vernunft, wenn bei 2 G die Masken fallen und der Abstand ignoriert wird. Und wir müssen dringend an besseren Impfstoffen arbeiten, die länger schützen. Noch weiß Niemand, was so viele Impfungen in so kurzer Zeit mittel- und langfristig mit unserem Immunsytem – aber insbesondere auch mit dem Immunsystem von Kindern – machen. Lasst uns endlich Wissen schaffen, statt in immer gleich besetzten sog. Expertenrunden Diskussionen zu führen. Fakten statt Meinungen. Daten für Taten!

Vorbilder - planvoll oder einfach Glück gehabt?

Wenn wir uns mal nicht die Studien ansehen, sondern lediglich die Fakten – Erkankungsraten (Cave: Mehr Tests, mehr gefundene positive Menschen) und Sterberaten für Corona bzw. COVID-19 fallen ein paar Punkte auf. Mal ehrlich: jeder lobt Israel über alle Maßen – aber wenn die so ein tolles Vorbild sind – warum wird dann über die Daten und Fakten so wenig berichtet? Warum muss man lange suchen, wenn man die Daten finden möchte. Infizieren sich in Israel jetzt keine Menschen mehr? Immerhin war in Israel mit 19% der Bevölkerunganteil der an COVID-19 Erkrankten höher als in jedem europäischen Land inkl. Italien!

Aber Prozente sind eben nur die halbe Wahrheit- in Israel leben 9.326.000 Menschen. Das ist nur ein Bruchteil der in Deutschland lebenden 84.144.898 Menschen – fällt da jemandem etwas auf? 9 Mal so viel Menschen wie in Israel leben in Deutschland. Wir vergleichen also wirklich Äpfel mit Birnen und diese Zahlen werden so natürlich nicht diskutiert. Ebenfalls wenig in den Medien ist, dass die Alterspyramide in Israel ganz anders aussieht im Vergleich zu Deutschland – Israel ist jung! Die Wege zur Impfung in Israel sind kurz- in Israel leben 412,6 Personen pro km2, in Deutschland leben 232,8 Personen pro km2, in Italien 197,6 Personen pro km2 in Spanien sogar nur 93,59 Personen pro km2.

Laut dem weltweiten CORONA-Dashboard der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Israel gab es seit Beginn der Pandemie 1.792.015 erfasste Corona-Fälle – davon endeten 8.318 tödlich. Das sind gerade einmal ca. 0,5% Todesfälle unter allen Corona Erkrankten in Israel. Bei einer Gesamtbevölkerung von 9.326.000 Menschen, sind immerhin laut WHO 5.993.082 Menschen vollständig geimpft, d.h. 64,4%. Innerhalb der letzten 24 h wurden keine Neuerkrankungen oder Todesfälle gemeldet. Dennoch waren in Zeiten von Omikron auch Neuerkrankungen aufgetreten. Somit scheint die Impfung zwar nicht gegen die Erkrankung selbst, wohl aber gegen schwere Verläufe, wie in den Zulassungsstudien dokumentiert, zu schützen. Das ist eine gute Nachricht.

Für Deutschland sind an gleicher Stelle 8.000.122 COVID-19 Fälle seit Pandemiebeginn dokumentiert – davon endeten 115.649 Fälle tödlich. Das sind ca. 1,5% aller erfassten Corona-Fälle und damit mehr als doppelt so viele, wie in Israel. Derzeit sind in Deutschland bei einer Bevölkerung von 84.144.898 immerhin laut WHO 56.231.258 Menschen vollständig geimpft, d.h. 67%. Deutschland hat in den letzten 24 h 30 CORONA Todesfälle und 34.145 Neuerkrankungen erfasst!

Die Impfquote lt. WHO ist also in Israel auf gleichem Niveau wie in Deutschland – dennoch gibt es weiterhin Infektionen. In Spanien gab es in den letzten 24 h keine dokumentierten Neuerkrankungen oder Todesfälle –anders in Italien, wo 157.465 Neuerkrankungen und 248 neue Todesfälle in den letzten 24h dokumentiert wurden. Italien hat eine Gesamtbevölkerung von 60.341.995 Personen. Davon erkrankten 8.706.915 Menschen an CORONA, 141.104 der Erkrankten verstarben an CORONA, d.h. ca. 1,6%. In den letzten 24h wurden 157.465 neue CORONA Fälle und 248 neue CORONA Todesfälle gemeldet. Vollständig geimpft waren 42.834.498 der Italiener und Italienerinnen, d.h. 71% der Bevölkerung.

Spanien hat eine Gesamtbevölkerung von 46.779.184 Personen. Davon erkrankten 7.930.529 Menschen an CORONA und es verstarben 90.620 Menschen daran, d.h. fast 1,2% der Erkrankten verstarben auch an CORONA in Spanien. Laut WHO wurden 33.697.328 Personen vollständig geimpft, d.h. 72% der Bürgerinnen und Bürger in Spanien sind geimpft. In den letzten Tagen wurden keine neuen Todesfälle gemeldet und keine CORONA Neuerkrankungen erfasst.

3 Länder mit Impfquoten zwischen 60-72%. Was macht den Unterschied zwischen 0-248 Todesfällen bei niedrigen Erkrankungszahlen und 30 Todesfällen bei 34.145 Neuerkrankungen innerhalb der letzten 24 h in Deutschland? Die Impfung allein ist sicherlich ein Faktor, doch was macht den Unterschied zwischen Israel und Deutschland aus? Sind es mehr Tests? Ist es die Booster -Impfung? Warum stellt keiner diese Fragen? Was machen die Israelis besser oder anders als wir Deutschen? Und kann man so unterschiedliche Länder überhaupt miteinander vergleichen? Keiner schaut sich das einmal genauer an. Auch andere Einflussfaktoren bleiben ununtersucht. Es fehlen Daten für Taten.

IInsgesamt Erkrankten an COVID-19/ CORONA • in Deutschland 10% der Bevölkerung • in Spanien 17% der Bevölkerung • in Italien 14% der Bevölkerung • in Israel 19% der Bevölkerung Vollständig geimpft sind • in Deutschland 67% der Bevölkerung • in Spanien 72 % der Bevölkerung • in Italien 71% der Bevölkerung • in Israel 64% der Bevölkerung Neuerkrankungen und Todesfälle in den letzten 24 h laut WHO • in Deutschland 30 CORONA Todesfälle und 34.145 Neuerkrankungen • in Spanien keine neuen Todesfälle gemeldet und keine CORONA Neuerkrankungen • in Italien wurden 248 neue CORONA Todesfälle und 157.465 neue CORONA Erkrankungen gemeldet. • in Israel wurden keine Neuerkrankungen und keine Todesfälle dokumentiert

FAZIT

Wir müssen akzeptieren, dass CORONA uns über die nächsten Jahre begleiten wird – und die Impfungen 2-3 mal jährlich, wenn nicht bessere Impfstoffe kommen. Zudem werden wir immer wieder mit Mutationen, wie bei der Grippe leben müssen. Auch die Grippe fordert seit es sie gibt, Todesopfer, die wir über die Jahre wie selbstverständlich akzeptiert haben. Auch wenn Tod nie selbstverständlich werden sollte – er gehört zum Leben und wird uns nun mit einem endemischen (!) Corona-Virus begleiten. Es wird Zeit, dass die Pandemie und die Epidemie endet und wir anerkennen, dass wir bereits heute eine endemische Lage haben – Corona ist „heimisch“ geworden.

Lockdown ist KEINE Option mehr – wir müssen diskutieren, wie wir langfristig miteinander umgehen wollen und dafür Lösungen finden – mit Gesundheitswesen (inkl. Pädiatrie und Psychiatrie, nicht nur Immunologie), Wirtschaft und Politik. Und wir müssen endlich flächendeckend Daten erheben, damit wir CORONA besser verstehen und unsere Entscheidungen auf Fakten statt auf Meinungen basieren können! Daten für Taten! Wir benötigen Daten für Taten – Agieren statt reagieren und sich vor der Pandemie hertreiben lassen.

Bereit für die Pandemie?
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Info.